Die österreichische Küche hat vieles zu bieten. Nicht nur die typischen Gerichte wie Knödel aller Art, Kaiserschmarrn, Linzer Torte, Apfelstrudel, Tafelspitz oder Wiener Schnitzel, prägen die Kulinarik des Landes, sondern auch regionale Spezialitäten der einzelnen Bundesländern. Bestimmt haben Sie auch schon einmal eine der Speisen probiert. Auch Einflüsse der umliegenden Nachbarländer sind hier zu finden. Es gibt Knödel und Pilzgerichte aus Tschechien, Gulasch und Paprikaspeisen aus Ungarn, Wurst- und Käsespezialitäten, die auch im Süden von Deutschland beheimatet sind und Pasta, Käse und Wein, die wir auch in südlichen Nachbarland Italien finden.
Altenberg – toller Ausblick und Ort der oberösterreichischen Küche
Die Stadt Altenberg bei Linz liegt im österreichischen Bundesland Oberösterreich. Sie befindet sich in 592 m Höhe in den südlichen Ausläufer des Mühlviertler Hochlandes und ist bekannt für den wunderschönen Panoramablick über das gesamte Umland, die Stadt Linz und die Ausläufer der Nördlichen Kalkalpen. Die Nähe zur oberösterreichischen Hauptstadt Linz ist von großem Vorteil, dort gibt es allerlei Möglichkeiten für Freizeit, Kultur und ausgiebige Einkaufsbummel. Auch die Speisen und Getränke aus der Stadt haben auf das Umland abgefärbt und andersherum stammen einige Traditionen und Bräuche aus der Region Altenberg und den umliegenden Kleinstädten. Grundsätzlich ist die landestypische Küche in Oberösterreich sehr rustikal, urig und traditionell. Neben einfachen deftigen Gerichten gibt es ebenfalls feinere Speisen, wie Fisch oder Krabben, die im Kulturraum Salzkammergut gefangen werden, genauso wie Geflügel, Fasane und Wachteln, Spargel, Essig- und Ölvariationen oder Süßspeisen, z.B. Pralinen, die weltbekannte Linzer Torte und Edelobstbrände.
Regionale Spezialitäten aus der Region Altenberg sind vor allem die vielen Knödelvariationen. Die Rezepte für sie stammen ursprünglich aus dem benachbarten Bayern und Böhmen. Die Gerichte reichen von groben gefüllten Knödeln zu reinen Knödel aus Kartoffelteig. Sie werden sowohl als ganzes Hauptgericht, als Beilage in einer Suppe oder als süße Nachspeise serviert. Das Beigeben von Spinatblättern, geriebenem Alpenkäse oder Speckwürfeln verfeinert den Geschmack. Leber-, Erdäpfel- und Semmelknödel variieren schon beim Herstellungsverfahren. Statt dem Teig eine Zutat unterzuheben wird diese in ihn eingearbeitet. Schupfnudeln ähneln bei der Zusammensetzung der Zutaten im Teig Erdäpfelknödeln. Sie isst man für gewöhnlich mit Sauerkraut oder als süßes Gericht mit Staubzucker und Mohn.
Zu einem Braten serviert man Erdäpfel oder Serviettenknödel mit Bratensoße und einer Gemüsebeilage, wie beispielsweise Rotkohl oder Sauerkraut. Leberknödel isst man gewöhnlich in einer Fleischbrühe und verfeinert das Ganze mit frischen Kräutern. Speckknödel ist man zu Sauerkraut. Als Gemüse ist Sauerkraut sehr weit verbreitet. Es ist häufig die Beilage zu Hauptgerichten oder in Suppen zu finden. Paprika ist ebenfalls sehr beliebt, sie findet man bei Eintöpfen z.B. in Gulasch, in Geschnetzeltem und Rahmsoßen.
Auch wenn man Österreich nicht sofort mit Fisch verbindet gibt es zahlreiche Fischer, die in Oberösterreichs Seen, Bächen und Flüssen regelmäßig nach Fischen suchen. Vor allem Forelle, Karpfen, Saibling und Zander findet man hier. Jeder dieser Fischsorten kann man als regionale Spezialitäten aus der Region Altenberg sehen, sie werden bei Festtagsmenüs oder als abwechslungsreiche Ergänzung des Essensplans gerne zubereitet und für Gäste auf den Tisch gestellt. Ein gebackener oder gefüllter Weihnachtskarpfen ist in der winterlichen Zeit perfekt, eine Kräuterforelle dekoriert mit Zitronenscheiben ist ein wahrer Hingucker und ein Saibling schmeckt optimal in einer Soße mit einem Schuss Most.
Traditionelle Jause und oberösterreichischer Käse – vielfältig und immer die perfekte Zwischenmahlzeit
In Oberösterreich gibt es als kleine Jause zwischendurch oft eine Brettljause, sie wird auf einem Jausenbrett angerichtet und beinhaltet allerlei Wurst- und Käsesorten, zusammen mit Senf, Essiggurken, Zwiebeln geriebenem Kren und Kräuter als Garnitur. Auch Aufstriche, wie der Liptauer Aufstrich, der ursprünglich aus der slowakischen Region Liptau kommt und hauptsächlich aus dem Schafsmilchfrischkäse Brimsen und für seine Farbe verantwortlichem Paprikapulver besteht, und der Kürbiskernaufstrich, der mit Kürbiskernöl verfeinert ist. Grammelschmalz und -aufstrich aus Schweinefleisch sind ebenfalls besonders beliebt und gerne auf einer Brettljause zu finden. Besonders typisch für die Gegend um Linz und Altenberg ist der Erdäpfelkäs, er ist ein Brotaufstrich aus zerquetschten Kartoffeln, Sauerrahm, Zwiebeln, Knoblauch und Butter. Das alles wird zusammen mit frischem Bauernbrot gegessen.
Oberösterreich ist bekannt für seinen Käse. Der Innviertler Abgereifter, auch Graukäse, ist eine Sauermilchkäse-Spezialität, zu früherer Zeit entstand durch Zufall das Rezept für ihn aus der restlichen Magermilch bei der Produktion von Butter. Schnell wurde er in der Umgebung populär, da er einfach herzustellen war und auch für ärmere Leute eine Nahrungsquelle darstellte. Der Abgereifte ist sehr aromatisch und würzig, wenn er reif genug ist wird er leicht glasig und im Geschmack säuerlich.
Der Mondseer stammt aus dem Salzkammergut, vom dortigen Mondsee hat er auch seinen Namen. Angeblich soll ein Soldat aus dem napoleonischen Frankreich probiert haben Münsterkäse herzustellen, aber dabei kam der Mondseer heraus. Nach ca. sechs Wochen ist er fertig gereift und seine Rinde ist gelb-orangefarben. Er hat ein milderes bis pikantes Aroma.
Der Schlierbacher Schlosskäse ist aus pasteurisierter Kuhmilch. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Rezept für diesen Käse im Zisterzienser-Kloster im Stift Schlierbach entwickelt, wo er auch noch heute hergestellt wird. Bis zu siebzehn verschiedene Käsesorten aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch werden direkt aus dem Kloster an Interessierte verkauft. Innen ist der Schlierbacher Schlosskäse hell und die Rinde ist außen rot-orangefarben. Er hat einen intensiv würzigen bis herzhaften Geschmack. Je länger er reift, desto stärker wird er geschmacklich, sowie im Geruch.
Regionale Spezialitäten aus der Region Altenberg können wie die im Rest von Österreich sehr fleischlastig sein. Es gibt als Snack die Maurerforelle, sie besteht aus einer oder mehreren aufgeschnittenen Geflügelknackern, gefüllt mit Zwiebeln, Paprikapulver, Salz und Pfeffer, dazu Brot und gegebenenfalls Senf.
Nicht nur für Liebhaber der herzhaften Küche kann Ihnen Altenberg etwas bieten, auch für Fans des süßen Geschmacks hat es vieles zur Auswahl. Aus der Weihnachtsbäckerei kommen einige Rezepte für Plätzchen: Linzer Sterne oder auch bekannt als Linzer Augen, das sind Kekssterne aus Mürbeteig, die übereinander liegen und in der Mitte sternförmig Marmelade beinhalten, Linzer Spritzgebäck mit Schokoladenglasur, halbmondförmige Mostkekse mit Marmeladenfüllung, und Ischler Törtchen, das sind zwei dünne Plätzchen zwischen denen eine Füllung aus Schokoladencreme ist, das Ganze wird abschließend mit flüssiger Schokolade übergossen.
Mostgerichte ziehen sich durch die gesamte Küche des Bundeslandes, Mostpalatschinken sind daher eine beliebte Variante der dünnen fluffigen Palatschinken.
Zahlreiche Knödel gibt es auch in der süßen Variante. Sie sind mit Nougat, Pflaumenmus oder Topfen gefüllt. Nockerln werden ebenfalls mit fruchtigen Erdbeer- oder Plaumensoßen auf dem Teller angerichtet.
Die Linzer Torte – aus der Heimat der besten Bäckerinnen
“Was sind aller Dichter Worte gegen eine Linzer Torte!”, dieser Spruch kommt von dem deutschen Schriftsteller und Diplomat Ernst von Wildenbruch. Ob er damit recht hat, können Sie gerne selber bei einem Besuch überprüfen. Die Linzer Torte ist weltbekannt und eines der ältesten Rezepte in der Konditorei. Sie besteht aus dem üblichen Mürbeteig, der in Österreich auch Brauner Linzer genannt wird, und der Linzer Masse. Früher wurde dem Teig Butterschmalz beigemischt, heutzutage verwendet man eher Butter. Zusätzlich kommen Mandeln und Gewürze, wie z.B. Vanille, Zitrone, Zimt und Nelkenpulver in die Teigmasse. Allgemein ist die Linzer Torte gar keine richtige Torte sondern ein Kuchen, da keinerlei späterer Verzierungen mit Sahne oder Fondant stattfinden und nicht wie bei der Sachertorte oder anderen typischen Torten kommt der Belag vor dem Backen im Ofen auf den Boden. Dafür benutzt man Ribiselmarmelade, die aus roten Johannisbeeren hergestellt wurde. Zu guter Letzt kommt ein Gitter aus Restteig über die Marmelade und gibt der Torte ihr unverkennbares Aussehen.
Bei den traditionellen Getränken wird vor allem rund um Altenberg Most hergestellt. Dieser wird überwiegend aus Äpfeln, aber auch aus Birnen oder Trauben gekeltert.
Altenberg ist eine beschauliche Kleinstadt inmitten des bergigen Umlands, nicht nur landschaftlich ist sie ein Highlight, sondern auch kulinarisch ist sie einen Besuch wert.