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Wer eine Marke kreiert, kommt an Personal Branding nicht vorbei. Zur Vermarktung werden Kompetenzen und Reputation der Personen genutzt, die im Fokus stehen. Gut, um der Marke eine Identität und der Zielgruppe Vertrauen zu schenken. Allerdings arbeiten die agierenden Unternehmen oftmals mit Stereotypen, sodass individuelle Eigenschaften hinter Verallgemeinerungen verschwinden.

Steht der „typische Österreicher“ im Vordergrund, lesen Sie immer wieder von seiner typischen Gelassenheit. Nur, erscheint es nicht merkwürdig, dass fast neun Millionen Menschen trotz ihrer Sorgen im Alltag oder Hektik im Arbeitsleben einfach nur Gelassenheit ausstrahlen? Klischees werden kaum jedem gerecht, haben aber vielleicht manchmal ihre Berechtigung. An welchen Klischees ist denn was dran?

Eigenschaften des Österreichers

Was definieren Sie denn nun als typisch österreichisch? Das Klischee des gelassenen Österreichers ist tatsächlich kein Vorurteil. Während im benachbarten Deutschland Effizienz im Vordergrund steht und ein Meeting von Beginn an nach strukturierter Arbeitsplanung verläuft, steht beim Österreicher zu Anfang einer jeden Besprechung die Konversation auf dem Tagesplan.

Man unterhält sich und tauscht Geschichten aus, bevor man gemütlich zu Arbeitsprozessen übergeht. Mit der Gelassenheit des Österreichers ist es dann auch kein Problem, dass die Uhren langsamer ticken. Langsamkeit bringt schließlich Entspannung mit sich. Und entspannte Menschen finden Sie in Österreich.

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Kompromissbereitschaft

Mit der typischen österreichischen Gelassenheit werden auch Konflikte geregelt, unwichtig, wer sich in einer zwiespältigen Situation durchsetzt, für den Österreicher ist es wichtig, nicht anzuecken und niemanden anzugreifen. So bestehen Entscheidungen fast immer aus Kompromissen. Und woher kommt die österreichische Gelassenheit, die trotz Alltagssorgen immer wieder präsent ist? Die Vermutung liegt nahe, dass die geografische Lage der Alpenrepublik den Menschen den passenden Rahmen liefert.

Wer schon mal Zeit in den Alpen verbracht hat, weiß, dass angesichts der wunderschönen Natur mit majestätischen Bergen, jede Hektik vergessen ist. Hektische Großstädte gibt es kaum, von Wien mal abgesehen, und selbst das ist beschaulicher und ruhiger als die Hauptstädte der europäischen Nachbarn.

Höflichkeit

Höflichkeit ist typisch österreichisch. Das klingt nach einem positiven Vorurteil, wurde aber im Jahre 2021 durch eine Studie aus den Niederlanden belegt, an der Studenten und Studentinnen aus 31 Ländern teilnahmen. Die Alpenrepublik belegte Platz zwei nach Japan. Es wurde analysiert, dass die Österreicher bei ihren Entscheidungen immer auch das Wohl ihres Mitmenschen im Blick haben und diesem gerne ein Stückchen Torte mehr überließen. Leider gab die Studie keinen Anlass zur Ursachenforschung, sodass die Forscher annehmen, dass eine starke Höflichkeitskultur vorliegt, die ihren Ursprung eher in der Vergangenheit hat.

Pünktlichkeit wird in Österreich großgeschrieben. Tatsächlich, eine Tugend, die nahezu jedem Österreicher wichtig ist. Pünktlich zum Meeting und zum privaten Treffen und sogar die Bahn ist pünktlich in Österreich. Bedenkt man, dass Höflichkeit im Land eine wichtige Rolle spielt, versteht sich der Hang zur Pünktlichkeit von selbst. Oder ist es nicht unhöflich, wenn Ihre Verabredung ½ Stunde zu spät kommt?

Die Uhren ticken langsamer

„Die Uhren ticken langsamer in Österreich.“ Was der schönen österreichischen Gelassenheit geschuldet ist, gibt dem Klischee eines konservativen Staates Vorschub. An diesem Vorurteil ist nichts dran. Als Teil der Europäischen Gemeinschaft entwickelt sich das Land beständig. Die jungen Menschen in Österreich sind sehr weltoffen, mit 27 % ist die Zahl der ausländischen Studenten, die fortwährend Neuerungen anstreben, sehr hoch.

Österreich hat ein relativ kleines Staatsgebiet und so ist der Österreicher rasch mal beim Nachbarn Italien zu einem Latte Macchiato, in Deutschland zum bayerischen Leberkäse oder in Ungarn zum Shoppen. Schnell vermischen sich die Kulturen und jeder hat Gelegenheit vom Nachbarn zu lernen und neue Eindrücke mit nach Hause zu nehmen. So schwingt vor allem in Wien immer ein wenig der benachbarten Kulturen mit, begrüßt wird sich mit Küsschen auf die Wangen, wie die Franzosen. Trotz alledem hört man im Gespräch mit so manchem Österreicher immer wieder ein Traditionsbewusstsein, man ist sehr stolz, insbesondere auf die eigene Kultur und landestypische Produkte.

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Sprache

„Österreicher sprechen einen deutschen Dialekt“. Falsch. Sie sprechen eine deutsche Variante, die sich in einigen Punkten von der deutschen Sprache, die in Deutschland gesprochen wird, unterscheidet. Im österreichischen deutsch finden sich neben Aussprache und Grammatik, auch unterschiedliche Begrifflichkeiten, so heißt das deutsche Wort Blumenkohl als Austriazismus in Österreich Karfiol. Deutsch ist allerdings Amtssprache.

Darüber hinaus sind die Minderheitssprachen kroatisch, slowenisch und ungarisch in einigen Regionen als Amtssprachen anerkannt. Ansonsten lebt die österreichische Sprache von Dialekten, die sich vom Vorarlberg im Westen bis Wien im Osten verändern, sodass jedes Bundesland ein wenig seine eigene Mundart geprägt hat. So hat manchmal der Vorarlberger schon Schwierigkeiten, den Niederösterreicher zu verstehen. Die Unterschiedlichkeit der Dialekte bringt auch ein gewisses kulturelles Unverständnis mit sich, so klingt letztendlich in manchem Dialekt nur noch wenig der typisch österreichischen Höflichkeit mit.

Österreich-kulinarisch

Wer nach der typisch österreichischen Küche gefragt wird, spricht vom Wiener Schnitzel, dem Kaiserschmarrn und der Semmel. Das ist natürlich nicht falsch, aber wird der Kulinarik, die eine große Auswahl an landestypischen Gerichten anbietet, einfach nicht gerecht. Essen in der Alpenrepublik ist geprägt von regionalen Einflüssen.

Monarchisch inspiriert

Kulinarisch lebt die Wiener Küche von Traditionen der Zuwanderer aus Zeiten der Monarchie, etwa dem „Ungarischen Gulasch“, findet man im seenreichen Kärnten oft Fischgerichte und in Tirol sind verschiedenartige Knödel Teil der Esskultur. Die Brettjausl ist allerdings in jeder Region Teil der kulinarischen Tradition. Brotscheiben mit Wurst, Käse und frischer Garnitur werden traditionell auf einem Holzbrett serviert und können zu jeder Tageszeit genossen werden.

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Kaffeehauskultur

Obwohl dem Österreicher auch ein Bier schmeckt, ist die dort zelebrierte Kaffeehauskultur tatsächlich typisch österreichisch und hat eine lange Tradition. Schon vor 1700 verbrachte man seine Zeit Billard spielend im Kaffeehaus, ab 1900 dienten sie Schriftstellern und Künstlern als Arbeitsplatz und auch heute finden Sie in Wien noch über 1000 Kaffeehäuser. Sie unterscheiden sich durch ihre besondere Atmosphäre von den modernen Cafés.

Kleine Marmortische in Logen, Zeitungstischchen und sein besonderes Interieur strahlen Geschichte aus. Der Österreicher genießt hier nicht nur zeitunglesend seinen Kaffee und seine Sachertorte. Gerne verbringt er hier seine Freizeit. Er liebt es, bei schönem Wetter im sogenannten Schanigarten der Terrasse sitzend, die vorbei spazierenden Leute zu beobachten. Die Wiener Kaffeehauskultur ist kein Stereotyp, nur verbreitet durch Filme, sondern wurde noch im Jahr 2011 von der UNESCO im immateriellen Weltkulturerbe aufgenommen.

Sport in Österreich

„Jeder Österreicher läuft Ski.“ Wer in den Alpen lebt, kommt am Skilaufen tatsächlich kaum vorbei und auch im Fernsehen wird der Sport begeistert verfolgt. Trotzdem wird es Sie überraschen, dass dieses Klischee mehr Raum einnimmt, als es ihm zusteht. Eine Befragung aus dem Jahr 2019 ermittelte, dass in Österreich nur drei Millionen Menschen Ski, aber auch Snowboard gefahren sind, wenig, verglichen mit der Einwohnerzahl des Landes. Aber der Wintersport nimmt in der gleichen Statistik nur den dritten Platz, nach Fußball und Tennis, ein. Beide Sportarten haben mehr registrierte Mitglieder in den zahlreichen Vereinen der Republik, als der Skisport.

Darüber hinaus sind bekanntlich Hüttenwanderungen sehr beliebt bei den Österreichern. Das beeindruckende Bergpanorama lockt viele Urlauber und natürlich auch die Einheimischen in die Natur. Man unternimmt Wandertouren in die Gebirge, eingekehrt wird zur Übernachtung und Verpflegung in den Berghütten vor Ort.

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Ist Gastfreundschaft typisch österreichisch?

Beim Thema Gastfreundschaft streiten sich die Geister. Schweizer und Deutsche sagen den Österreichern Gastfreundlichkeit nach, aber die Umfragewerte sind sehr divers, sodass kaum zu beurteilen ist, ob die typisch österreichische Gastfreundschaft nun ein Klischee ist. In einer Studie unter Expats wurden 2017 die Österreicher als zweit unfreundlichstes Land der Welt, gerade noch hinter Kuwait gewählt, während es im Jahre 2019 in einer anderen Umfrage zum gastfreundlichsten Land votiert wurde.

Wiener Schmäh

Die viel gerühmte Höflichkeit des Österreichers lässt doch stark zweifeln, dass die gleiche Person, die Höflichkeit als hervorragende Eigenschaft annimmt, nicht gastfreundlich sein sollte. Die Erklärung für diesen Widerspruch finden Sie in dem Humor, den viele Österreicher sich zu eigen gemacht haben. Bekannt als „Wiener Schmäh“ ist die Umgangssprache, die vor allem die Wiener prägt, sie klingt ein wenig bösartig.

Es ist nur ein schmaler Grat zwischen Humor und Beleidigung. So sagt der Wiener typischerweise bei einem Missgeschick zu seinem Gegenüber „Du bist so deppert“, und meint das eher liebevoll und überhaupt nicht böse. Also, liebe Nicht-Österreicher, nehmen Sie es nicht übel, es ist halt die Wiener Art und keine Beleidigung. Hier könnte man sagen: „Andere Länder, anderer Humor.“ Oder, wie der Österreicher sagen würde: „Das geht sich aus.“ Es passt also!