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Angesichts der Energiekrise werden zunehmend Kamine angeschafft. Auch Kachelöfen erleben in ihrer modernen Form eine Renaissance. Beide schaffen sorgen für behagliche Wärme und gute Stimmung. Um genügend Brennholz vorrätig zu haben, stapeln sich im Herbst die Holzscheite im Garten. Trockenes Kaminholz kann im Keller aufgeschichtet werden.

Viele Menschen lagern angelieferte Holzscheite an der Carport-Rückwand. Dort werden sie trocken und durchlüftet gelagert. Ein Teil des Brennholzes steht in einem Korb in Kaminnähe. Bevor ein Kamin damit beheizt werden kann, sollte das Holz vollständig durchgetrocknet werden. Die Frage ist nur: Wie lange muss Holz lagern, bevor es verfeuert werden kann?

Heizen mit Holz

Moderne Pelletheizungen, Kamine, Kachelöfen oder Warmluft Holzheizungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Besitzer solcher Wärmequellen können alle benötigten Brennmaterialien im Fachhandel kaufen. Für Kaminöfen werden neben Holzbriketts oft Holzscheite als Brennmaterial gewählt. Kaminhändler vermitteln auf Nachfrage seriöse Bezugs-Adressen. Auch im Holzhandel haben sich Schwarze Schafe mit Fake-Angeboten etabliert.

Wer einen Apfelbaum fällt oder einen Waldbesitzer kennt, hat vermutlich genügend Brennholz. Doch dürfen Holzscheite frisch gefällter Bäume gleich verheizt werden? Oder ist für restfeuchtes Brennholz längere Lagerung erforderlich? Feuchtes Holz brennt bekanntlich schlecht. Daher fragt sich mancher: Wie lange muss Holz lagern, bevor es in den neuen Kaminofen wandern kann? Wie hoch darf die Restfeuchte von Feuerholz sein? Gibt es Holzarten, die sich besser zum Betreiben eines Kaminofens eignen?

Welches Holz ist geeignet?

Holz, das Feuchtigkeit ausgesetzt ist oder viel Restfeuchte enthält, ist zum Verfeuern im Kaminofen nicht geeignet. Gleiches gilt für chemisch belastete Holzscheite. In Deutschland gilt Buchenholz als ideales Brennmaterial. Hainbuchenscheite können palettenweise gekauft und gelagert werden. Birkenholz hinterlässt einen angenehmen Duft. Im Handel finden sich aber auch Paletten mit Harthölzern. Die verkauften Holzscheite haben noch eine Restfeuchte von 25 Prozent.

Nadelhölzer – etwa Kiefer oder Fichte – brennen schneller ab. Man muss folglich öfter einen Holzscheit nachlegen. Zudem enthalten Nadelhölzer mehr Harze. Diese erzeugen beim Verbrennen Funkenflüge. Laubgehölze wie Buche und Birke haben größere Dichte. Ein Festmeter Fichtenholz hat einen Heizwert von 1.926 kWh. Der Festmeter Buchenholz liegt mit einem Heizwert von 2.724 kWh deutlich höher. Buchenholz-Scheite wärmen also effektiver.

Wie hoch darf die Restfeuchte von Kaminholz sein?

Die Trocknung von Brennhölzern wird beim Holzhändler durch Luft- und Kammertrocknung erreicht. Der Endverbraucher sollte das Brennholz bei der Lagerung ebenfalls vor Feuchtigkeit schützen. Die Holzscheite müssen möglichst dicht gestapelt werden. Sie sollten ein Lager mit Überdachung oder einer Abdeckplane erhalten, um trocken, schimmelfrei und ungezieferfrei gelagert zu werden.

Frisch geschlagene Hölzer weisen eine zu hohe Restfeuchte auf. Diese kann 50 bis 60 Prozent betragen. Richtig gelagertes Kaminholz sollte nur noch eine Restfeuchte von 15 bis 20 Prozent haben. Verkauft wird es jedoch oft mit einer Feuchtigkeit von 25 Prozent. Bei dieser Restfeuchte ergeben sich Heizwertverluste. Diese können Sie neun Prozent Wärme kosten. Zudem verursacht restfeuchtes Holz deutlich höhere Emissionen.

Der Restwassergehalt des Feuerholzes beeinflusst außerdem die Brennkammer-Temperatur. Holz verbrennt nur unvollständig, wenn nicht genügend Hitze erzeugt wird. Bleibt die Verbrennung der Holzscheite unvollständig, maximieren sich die Risiken für gesundheitliche Langzeitschäden. Außerdem setzen Verbrennungsrückstände sich in Form von Ruß und Teer in Schornsteinen und an Abgasklappen ab. Bei höheren Teer- und Ruß-Ablagerungen können Kaminbrände entstehen.

Wie hoch sind die Feinstaub- und CO2-Emissionen?

Das Verfeuern von Kaminholz erzeugt Kohlendioxid, Asche und Wasser. Das Bundesumweltamt wies darauf hin, dass beim Verfeuern von Kaminholz geringe Mengen an Salzsäure, Schwefel-, Stickstoff- oder Chlorverbindungen in die Umgebungsluft entlassen werden.

Sofern das verfeuerte Kaminholz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt, trägt es nicht zur Erderwärmung bei. Baumwachstum und Verfeuerung gleichen sich am Ende aus. Kommt das Kaminholz jedoch von weiter her, sind die Belastungen durch Transportwege anzurechnen. Nicht verbranntes Holzgas wird als Feinstaub in die Umgebungsluft abgegeben. Der Feinstaubanteil der Staub-Emissionen liegt bei 90 Prozent. Beim Einatmen können dies feinen Partikel Gesundheitsschäden verursachen. Sie stehen zudem im erdacht, Krebserkrankungen der Atemwege zu begünstigen.

Die optimale Lagerung von Holz

Da die effiziente und vollständige Verbrennung der Holzscheite von deren Feuchtigkeitsgehalt abhängt, sollte Kaminholz laut Bundesumweltamt an der frischen Luft aufgestapelt werden. Wichtig ist ein sonniger und luftiger, vor dem Zugriff von Regen und Schnee gesicherter Ort. Die Carport-Rückwand bietet sich für die Aufstellung von Holzregalen an. Auch unter dem Dachüberhang eines Gartenhauses oder an der Hauswand aufgeschichtet und mit einer Plane abgedeckt, kann Kaminholz aufbewahrt werden. Wichtig ist bei einer Lagerung im Garten, dass keine Feuchtigkeit aus dem Erdboden in das Kaminholz ziehen kann. Der Unterbau der Holzregale sollte daher gut durchlüftet sein.

Holzscheite sind für die Lagerung günstiger. Ihr Brennverhalten ist besser. Holzhändler sollten beim Kauf angeben, wie viel Restfeuchte das Kaminholz noch hat. Gesetzlich vorgeschrieben ist für Kaminholzscheite ein maximaler Restwassergehalt von 25 Prozent. Frisch geschlagenes Baumholz kann – abhängig von Jahreszeit und Baumart – bis zu 60 Prozents Wasser enthalten. Daher möchte jeder wissen: Wie lange muss Holz lagern, bis es die nötige Restfeuchte hat?

Es dauert selbst unter optimalen Bedingungen etwa ein oder zwei Jahre, bis die optimale Restfeuchte von 15 bis 20 Prozent erreicht ist. Eine Messung der Feuchtigkeit mit einem Holzfeuchte-Messgerät ist ratsam.

Garten vs. Keller

Wenn jemand Holzscheit auf Holzscheit stapelt, sollten die Scheite möglichst dicht aufeinandergelegt werden. Je weniger Luft zwischen einzelnen Holzscheiten verbleibt, desto besser. Vieles spricht für ein Lager im Garten. Dort ist die Durchlüftung am besten. Wichtig ist jedoch, dass jegliche Durchfeuchtung vermieden wird. Ein gut durchlüftetes Regalsystem mit einer Abdeckplane für die oberen Holzschichten stellt eine denkbare Lösung dar. Auch an einer Carport-Rückwand wären Holzscheite trocken und durchlüftet gelagert.

Im Heizungskeller wird das Kaminholz zu trocken. Es braucht eine gewisse Restfeuchte. Zwar sind Lager mit gebrauchten Lagersystemen gelegentlich in Kellerräumen zu finden. Doch die Durchlüftung des Brennholzes muss gewährleistet sein. Vorteilhaft ist, dass kaum wetterbedingte Feuchte in die Holzscheite ziehen kann. Auch Belastungen mit Schimmel oder Insekten stellen beim Stapeln des Holzes in Kellerräumen eine geringe Gefahr dar. Dennoch spricht gegen die Keller-Lagerung, dass Feuchte aus dem Holz in die Kellerwand ziehen könnte. Damit wäre eine nachfolgende Schimmelbildung kaum zu vermeiden.

Ein solides und frei stehendes Holzregal im Keller könnte jedoch als Raumteiler dienen und so die gewünschte Durchlüftung erbringen. Die meisten Regalsysteme für Brennholz gehen von einer luftigen Aufstellung im Freien aus. Ob dafür gebrauchte Lagersysteme genutzt werden oder ein Regal-Neukauf im Baumarkt erwogen wird, ist unterschiedlich.

Tipps zur Holzlagerung

Wie könnte die optimale Aufbewahrung für einen Jahresvorrat an Feuerholz aussehen? Um Holzscheite trocken zu lagern, können Sie für Kaminholz geeignete Regale im Keller oder im Garten nutzen. Eine Möglichkeit sind extra für diesen Zweck entworfene Regalsysteme. Je nach Platzbedarf und Material können solche Regale recht teuer werden. Kostengünstiger sind gebrauchte Lagersysteme.

Bei der Gestaltung Ihres Holzlagers sind der Kreativität jedoch keine Grenzen gesetzt. Sie können beispielsweise zwei Lager anlegen: eines für frisch geschlagenes oder noch feuchtes Holz, und eines für bereits ausreichend trockene Holzscheite. Einige Holzscheite stapeln Sie in der Nähe des Kamins. Dort wird das Kaminholz allerdings schnell trocken. Es sollte zügig verfeuert werden. Durch gebrauchte Lagersysteme werden die Kosten für Stapelplätze im Rahmen gehalten. Gebrauchte Regalsysteme müssen qualitativ nicht schlechter sein als andere. Der wichtigste Punkt ist bei allen Regalsystemen die gute Durchlüftung.

Regale zur Lagerung?

Außerdem ist das Gesamtgewicht der Holzscheite in Rechnung zu ziehen. Die meisten Regalsysteme aus dem Baumarkt sind nicht für große Lasten ausgelegt. Wenn sich feuchte Holzscheite in einem Holzregal stapeln, kommen aber erhebliche Traglasten zusammen. Ein Holzscheit kann – je nach Dicke und Länge – ein bis zwei Kilo Gewicht haben. Bei Nässe ist Holz schwerer. Trocknet es, verliert es an Gewicht und Masse. Schon ein Holzstapel Buchenholz mit einem Raummeter belastet ein Kaminregal mit einem Gewicht von 528 Kilogramm.

Der Kauf von Kaminholz muss wegen der Restfeuchte ein oder zwei Jahre im Voraus erfolgen. Der Jahresvorrat an Kaminholz kann grob berechnet werden. Dabei ist zu beachten, wie feucht das Kaminholz noch ist. Zur Berechnung der benötigten Kaminholz-Menge werden die Holzart und deren Heizwert relevant. Ein Raummeter Buchenholz-Scheite hat denselben Heizwert wie anderthalb Raummeter Weidenholz-Scheite.

Holzmenge

Die Faustformel zur ungefähren Berechnung der benötigten Holzmenge geht von einer durchschnittlichen Heizleistung von 0,1 Kilowatt pro Quadratmeter Wohnfläche aus. Für ein Wohnzimmer mit 50 Quadratmeter Fläche und 5 Kilowatt Heizleistung samt der etwa 20 Prozent an erwartbaren Wärmeverluste ergäbe das einen Jahresverbrauch von 2.980 Kilogramm Holz. Das wären etwa sechs Raummeter Kaminholz. Möchten Sie es wärmer haben, werden es mehr. Zudem ergibt jede Holzart wegen ihres individuellen Heizwertes und Trocknungsgrades andere Werte.

Fazit

In der Summe ist vieles zu bedenken, wenn Kaminöfen betrieben werden. Vor allem die Holzlagerung zur Deckung des Jahresbedarfs muss bedacht werden. Sinnvoll ist es, die Holzscheite je nach Feuchte und Lagerzeit an unterschiedlichen Orten zu stapeln. Dabei helfen gebrauchte Lagersysteme für draußen und drinnen. Verfeuert wird Kaminholz erst, wenn es nur noch eine Restfeuchte von 15 bis 20 Prozent hat.