Loading

Anzeige
Die Coronapandemie begleitet bereits seit mehr als zwei Jahren weite Teile der Welt. Über diesen langen Zeitraum sind im medizinischen Sektor sowie in der Mitte der Gesellschaft unterschiedliche Methoden zur Bekämpfung des der Covid-19 Erkrankung entwickelt worden. Um eine Krankheit erfolgreich identifizieren und zuteilen zu können, müssen zuverlässige Tests im täglichen Einsatz verwendet werden. Darüber war man sich bei den getroffenen Maßnahmen nicht nur in Deutschland oder Österreich, sondern auch auf der ganzen Welt durchaus bewusst. Die Politik ebnete den Weg für private Unternehmen, um an tausenden von Orten im ganzen Land Tests durchführen zu können.

Vorerst haben sich besonders in speziellen medizinischen Stationen die klassischen Antigen-Tests, mit denen man über den Abstrich im Nasen- oder Rachenbereich das Virus identifizieren konnte, weit verbreitet. Mit der Einführung des bis vor kurzem geltenden Gesetzes, das Virus zum vollständigen Nachweis der Covid-19 Erkrankung nur mit einem PCR durchführen zu können, haben sich die Teststellen auch zusätzlich auf die PCR-Tests spezialisiert. Zuletzt folgte eine weitere Welle der neu eröffneten Teststellen, dank denen man teilweise, die sonst lange ausgewerteten PCR-Test in kürzester Zeit erhalten konnte.

Das breite Angebot der Testmöglichkeiten in Apotheken, Testzentren oder im privaten Haushalt erweckt ein Gefühl, dass eine ausreichende Versorgung an Testmöglichkeiten innerhalb der Gesellschaft gewährleistet ist. Dies ist jedoch nur bedingt der Fall und mittlerweile ein häufiges Thema innerhalb von Studien. Es konnte nämlich ein direkter Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Testungen pro Kopf und dem dazugehörigen Wohnungsort beobachtet werden. Die Forscher fanden heraus, dass ein städtisches Gebiet tendenziell mehr Testungen aufweist, als eher ländliche Regionen. Diese Werte schwanken zudem stärker und abhängiger, sobald die Angabe der Einwohner pro Quadratkilometer stark variiert. So konnte beobachtet werden, dass eine niedrigere Bevölkerungsdichte mit wenig bis kaum Tests verbunden ist. Eine hohe Bevölkerungsdichte erhöht die Anzahl der Testungen pro Kopf jedoch deutlich.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, müssen keine soziologischen oder wirtschaftlichen Faktoren herangezogen werden, sondern lediglich die der Infrastruktur. In ländlichen Gegenden mit wenig Einwohnern rentiert sich für zahlreiche Geschäfte, private Arztpraxen oder Teststationen keine Eröffnung einer Filiale. Selbst wenn die Nachfrage der Anwohner groß ist, reicht sie noch lange nicht zur Deckung der Kosten einer Filiale aus. Nicht anders verhält es sich bei den Testzentren, da diese für jeden Test bestimmte finanzielle Zuwendungen erhalten. Haben ländliche Regionen eine geringe Nachfrage an Tests, dann lohnt sich das Geschäft in der Stadt deutlich mehr. Die direkte Folge davon ist nicht zu übersehen: An vielen Orten auf dem Land fehlen Testzentren und bilden damit eine deutliche Versorgungslücke in den Zeiten der Pandemie. Nach einer kurzen Zeit dieses Missstandes wurde in zahlreichen Kommunen, Städten und Gemeinden schließlich ein neues Konzept entwickelt. Die Idee, mobile Testbusse zu entsenden, ist entstanden.

Mit dem Testbus Corona nachweisen, auch auf dem Land

Der Verwendungszweck, für den mobile Testbusse bereitgestellt werden, ist gewissermaßen selbsterklärend. Um das zuvor geschilderte Problem der fehlenden Teststationen in ruralen Regionen zu lösen, sind mobile Testbusse in der Theorie eine ideale Lösung. Das Konzept hierbei funktioniert folgendermaßen: Ein Bus, dessen Ausstattung nicht auf den Transport von Pendlern oder Reisenden, sondern medizinischem Personal ausgelegt ist, fährt in ein Dorf oder eine ländlich gelegene Ortschaft und parkt dort an einem festgelegten Datum zu einer festgelegten Zeit. Dort wird der Bus samt seiner Ausstattung darauf vorbereitet, den Bewohnern das nötige Angebot an Corona Tests und PCR Tests anzubieten.

Dadurch, dass der Bus nicht dauerhaft in Bewegung ist und bei Bedarf sowie einem ausreichenden Zeitpuffer auch eine feste Position annehmen kann, ist er bei dem Faktor der Flexibilität den immobilen Teststationen deutlich überlegen. Sobald der Bedarf an Testungen seitens der Bevölkerung gedeckt wurde oder die vereinbarte Standzeit des mobilen Testbusses abgelaufen ist, kann der Bus die nächste Ortschaft anfahren. Ein deutlicher Nachteil hierbei ist, dass der Platzmangel in so einem Bus nicht zu unterschätzen ist. Das medizinische Personal kann nur bedingt voll bewegungsfähig sein und für die nötigen betriebsrelevanten Waren und Güter ist nur bedingt Platz vorhanden. Damit ein Testbus Corona bekämpfen kann, müssen ausreichende Vorräte an Testflaschen, Stäbchen und Schutzausrüstung gewährleistet werden. Folglich werden mobile Testbusse nur bedingt oder gar nicht von außen versorgt und müssen im Falle der Knappheit zur Zentrale zurückkehren. In dieser Zeit können in ländliche Regionen jedoch keine Tests beansprucht werden.

Ein gutes Beispiel für so einen Sachverhalt ist die kleine Ortschaft Altenberg bei Linz. Die Gemeinde mit etwas mehr als 4000 Einwohnern hat trotz ihrer Nähe zu Linz keine feste Teststation. Um sich testen zu können, müssen die Bewohner von Altenberg bei Linz in die Stadt fahren und wieder zurückkommen. Bei den gesetzlich festgelegten Maßnahmen und der Pflicht einen Test zu machen wird schnell deutlich, dass das Pendeln von der Gemeinde in die Großstadt mit zusätzlichen Kosten des Transports verbunden ist. Um diese Situation zu bessern, wurde der Dienst der mobilen Coronastationen eingeführt. An Montagen und Dienstagen können sich die Bewohner Vorort testen lassen. Mit dem Testbus Corona nachzuweisen oder nicht ist somit deutlich einfacher geworden.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Dass das Modell in der Praxis gut funktioniert, ist unumstritten. In Österreich und Deutschland gibt es tausende Orte, wie Altenberg bei Linz, die einen Bedarf an mobilen Testbussen haben. Trotz der guten Ergebnisse besteht jedoch nach wie vor ein großes Problem. Die Kapazitäten der Unternehmen, die diese Busse versenden, reicht schlichtweg nicht aus. Zwar können Gemeinden und Dörfer mit mehreren hundert oder tausend Bewohnern angefahren werden, sodass das Angebot proportional zu der Nachfrage übereinstimmt, kleiner Orte werden aber ausgelassen. Einen Bus in Dörfer, die wenige dutzend Bewohner haben, loszuschicken, rentiert sich selten, selbst wenn man den finanziellen Faktor auslässt. Viele Menschen in äußerst abgelegenen ländlichen Regionen beanspruchen die Testmöglichkeiten deutlich seltener, da mit zahlreichen fehlenden Geschäften oder Einrichtungen auch weniger Bedarf an einem Testergebnis vorhanden ist. Sofern die Bewohner eine andere Möglichkeit haben, sich testen zu lassen und dies vielleicht sogar in einer umliegenden größeren Ortschaft in einem mobilen Testbus tun können, ist hier kein Problem mehr vorhanden.

Trotz der begrenzten Flotte ist die Hilfe der Testbusse hilfreich

Studien zeigen, dass ländliche Regionen durch mobile Testbusse in der Coronapandemie viel weniger vernachlässigt sind. Dass die ersten Testbusse im Rahmen eines Projektes in die Gemeinden fuhren und sich anschließend als fester Bestandteil der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie durchsetzen konnten, spricht für eine hohe Zuverlässigkeit. Das Angebot wird zudem entsprechend der Nachfrage oft angepasst. Wird beispielsweise ein erhöhter Andrang oder einer häufigere Testung pro Kopf in einer Region festgestellt, dann werden entweder mehr Busse zu den neuen umliegenden Orten versendet oder längere Standzeiten an bereits im Programm aufgenommenen Orten eingeplant. Ein weiterer Vorteil des Testbuskonzeptes ist die Möglichkeit der Buchung von externen Dienstleistern. Öffentlich geförderte Einrichtungen, wie Medizinabteilungen in Universitäten oder staatlich getragene Krankenhäuser können nicht immer einen Testbus in eine bedürftige Region versenden, sodass Dritte zur Erfüllung dieser Aufgabe herangezogen werden. In so einem Fall trägt eine private Firma die Kosten für den Bus, die Tests und die Löhne für das Personal. Im Gegenzug dazu zahlt der Staat eine Prämie pro Test, sodass sich das Geschäft für den externen Dienstleister durchaus lohnen kann.

Wie Sie sehen, sind mobile Testbusse im Allgemeinen eine Innovation und Bereicherung für ländliche Regionen. In Anbetracht der sich wandelnden Situation innerhalb der Coronapandemie wird sich anhand von Langzeituntersuchungen erst noch zeigen, ob der positive Trend der mobilen Testbusse dauerhaft bestehen bleibt oder eines Tages durch eine neue Form der Pandemiebekämpfung ersetzt wird. Bis dahin werden die Testbusse aber weiterfahren und ihren Zweck in großem Umfang erfüllen.