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Ein Wohnmobil ist für viele die Verwirklichung eines Traums auf vier Rädern. Es bietet Ihnen die Gelegenheit, Ihr rollendes Zuhause zu schaffen, das genau zu Ihrem Lebensstil und Ihren Wünschen passt. Sie können sich noch nicht entscheiden, ob Sie ein Wohnmobil mieten Bielefeld erkunden und unter die Dauercamper gehen oder einen Sprinter kaufen und diesen zum Wohnmobil auszubauen, um Roadtrips zu unternehmen? Dann erhalten Sie in diesem Beitrag einige Tipps für die Entscheidung.

Planung des Ausbaus

Der Umbau eines Sprinters zu einem Wohnmobil ist ein äußerst intensives, sich entwickelndes und herausforderndes Unterfangen. Allerdings müssen Sie auch verstehen, dass es gar nicht so einfach und schnell ist, wie es zunächst scheint. Der Umbau ist grundsätzlich ein langer und zeitaufwändiger Prozess.  Die Art und Weise, wie Sie den Sprinter nutzen, bestimmt maßgeblich, welches Layout und welche Technik Sie benötigen. Infolgedessen ist eine genaue Planung essenziell.

Elektrik und Energieversorgung

Der Einbau einer elektrischen Anlage für ein Wohnmobil ist nicht unbedingt notwendig, wenn Sie mit dem Nötigsten reisen möchten, ohne Geräte und Heizung, aber wer möchte schon auf die Beleuchtung, den Komfort eines Kühlschranks und einige Steckdosen im Wohnmobil verzichten?

Berechnung des Energieverbrauchs

Nehmen Sie sich vor dem Einbau der elektrischen Anlage in Ihren umgebauten Transporter die Zeit, die Geräte aufzulisten, die Sie verwenden möchten, und den Energieverbrauch zu berechnen. Diese Überlegungen sind für die richtige Wahl der Spannung (12, 24 oder 220 Volt) unerlässlich. Die Stromversorgung eines Wohnmobils erfolgt prinzipiell über eine Batterie mit einer Spannung von 12 Volt.

Batterien, Wechselrichter und Solarmodule für Wohnmobile

Sobald Sie die elektrischen Verbraucher Ihres Systems identifiziert haben, müssen Sie mindestens eine Hilfsbatterie (AGM, Gel oder Lithium) und eine Schalttafel für die Anschlüsse installieren. Basierend auf Ihrem Energiebedarf können Sie entscheiden, zwei Servicebatterien zu montieren und diese je nach Spannungsbedarf und Art der verwendeten Batterien in Reihe oder parallel zu schalten.

Vergessen Sie nicht die Verkabelung. Denken Sie über die Lage und Länge von Kabeln und Festinstallationen nach, sodass nicht alle elektrischen Geräte quer und irgendwo montiert werden. Um den Batteriestrom von 12 Volt auf 220 Volt umzuwandeln, benötigen Sie einen Wechselrichter. Auch Solaranlagen für Wohnmobile können eine effektive Option sein, Ihren Strombedarf zu decken. Sie müssen auf dem Dach des Sprinters installiert werden.
Elektrizität ist eine ernste Angelegenheit, zumal schlecht angeschlossene Kabel Kurzschlüsse verursachen, schmelzen oder sogar Brände auslösen können. In diesem Sinne ist es ratsam, sich an einen Experten zu wenden, der die Installation übernimmt und fachgerecht durchführt.

Wasserversorgung und Sanitärausstattung

Falls Sie bei Ihren Ausflügen bezüglich des Bereichs Sanitär vollständig autark sein wollen, braucht Ihr Sprinter ein Waschbecken und wenn möglich eine kleine Dusche. Hierfür ist der Wassertank ein unverzichtbares Zubehör. Dieser besteht aus sehr hartem Kunststoff und ist in verschiedenen Preisen und Größen erhältlich. Das Fassungsvermögen reicht von 20 Litern für eine Basisgröße bis zu 200 Litern, wenn Sie maximale Autonomie bezüglich der Wasserversorgung wünschen.

Das Schmutzwassersystem hat in der Regel ein etwas geringeres Fassungsvermögen als der Frischwassertank und wird im unteren Teil des Fahrzeugs installiert.  Für das Reinwassersystem können Sie sich für einen 100-Liter-Tank im hinteren Teil des Sprinters entscheiden, der für etwa vier bis fünf Tage ausreicht, wenn zwei Personen das Wohnmobil nutzen, einschließlich Duschen oder Geschirrspülen. Zu den Tanks müssen Sie eine Pumpe hinzufügen, um fließendes Wasser für die Wasserhähne und die Dusche zu erhalten. Sie können sich für eine Handpumpe, die einfacher und kostengünstiger ist, oder für eine elektrische Druckpumpe entscheiden. Um die Pumpe besser zu schonen, empfehlen wir Ihnen, zusätzlich einen Wasserfilter zu installieren.

Heizung und Klimatisierung

Um der Kälte im Winter vorzubeugen, sollten Sie Ihr Wohnmobil mit einer Heizung ausstatten. Sie können im Wesentlichen zwischen drei Heizlösungen wählen: Elektro-, Gas oder Dieselheizung.

  • Elektroheizung: Eine tragbare Elektroheizung ist effektiv, verbraucht aber viel Strom und hat dementsprechend erhebliche Auswirkungen auf den Batterieverbrauch Ihres Sprinters. Eine Gasheizung mit Butankartuschen ist ein idealer Kompromiss, wenn Sie nach dem Umbau Ihres Transporters zum Wohnmobil nicht den Homologationsprozess durchlaufen möchten.
  • Gasheizung: Bei einer Gasheizung müssen Sie bei der Installation sehr wachsam sein und übermäßiges Kohlenmonoxid unbedingt vermeiden. Folglich ist es unerlässlich, ein optimales Belüftungssystem zu integrieren, geeignete nach außen gerichtete Lüftungsgitter anzubringen und sich einen guten Detektor für giftige Gase anzuschaffen, der Sie vor eventuellen Gaslecks warnt. Einer der Vorteile besteht darin, dass die Gas-Fahrzeugheizung leiser ist als die Dieselheizung.
  • Dieselheizung: Das System wird direkt an den Kraftstofftank angeschlossen und arbeitet mit 12 Volt oder 24 Volt. Es gibt zwei Arten der Heizung: den Wohnmobilkessel und den Lufterhitzer.

Zur Kühlung ist die Klimaanlage praktisch die einzige Möglichkeit im Wohnmobil. Allerdings ist diese nur dann sinnvoll, wenn externer Strom zur Verfügung steht, zumal der Strombedarf in der Regel zu hoch ist. Beispielsweise kann eine Klimaanlage 40 Ampere in einer Stunde verbrauchen. Mit anderen Worten: Eine Batteriebank mit einer Kapazität von 200 Amperestunden ist in nur 5 Stunden leer (vorausgesetzt, es werden keine weiteren elektrischen Geräte angeschlossen). Aus diesem Grund sind Wohnmobile in der Regel auf eine gute Belüftung beschränkt. Zu öffnende Fenster, ein Schiebedach oder ein Ventilator sorgen für eine gute Luftzirkulation, was den Aufenthalt an heißen Tagen deutlich angenehmer macht.

Sicherheit und Komfort

Die Isolierung ist ein wichtiges Kriterium, wenn Sie Ihren Sprinter zum Wohnmobil ausbauen. Zu diesem Zweck gibt es verschiedene Arten von Materialien, die sich auf Budgetaspekte wie Wärmebeständigkeit und Luftfeuchtigkeit auswirken. Für eine wirtschaftliche Dämmung können Sie sich für Styroporplatten entscheiden.
Eine Dampfsperre sorgt dafür, dass kein Dampf aus dem Fahrgastraum in die Struktur des Lieferwagens eindringt, sodass die Bildung von Feuchtigkeit verhindert wird. Jedoch entsteht nicht nur durch das Kochen Feuchtigkeit, sondern auch durch das Duschen und sogar durch das Atmen. Infolgedessen ist es essenziell, dass die Struktur dadurch nicht beeinträchtigt wird, damit sich keine Schimmelpilze bilden können.

Als Ergänzung zur Isolierung können Sie Quellschaum und Mineralwolle verwenden.
Es empfiehlt sich auch, einen guten Übernachtungsort (zum Beispiel einen Campingplatz) zu wählen, da es auf Autobahnen häufiger zu Überfällen kommt. Ebenso sollten Sie Zugangspunkte (Fenster, Türen, Dachfenster) nicht offenlassen, wenn Sie Ihren Sprinter verlassen. Nichtsdestotrotz ist es empfehlenswert, eine Wohnmobil-Alarmanlage zu installieren. Diese umfasst Sensoren, die innere und/oder äußere Eingriffe in Ihren Sprinter erkennen und Sie durch visuelle oder akustische Signale darüber informieren.

Außerdem erfüllt die Wohnmobil-Alarmanlage eine doppelte Aufgabe. Zum einen macht sie Sie darauf aufmerksam, dass jemand versucht, in Ihren Sprinter einzubrechen, unabhängig davon, ob Sie sich drinnen oder draußen befinden. Verfügt sie hingegen auch über ein akustisches Signal, dient sie ebenfalls zur Abschreckung der Diebe.

Nachhaltigkeit im Wohnmobil

Ein äußerst wichtiger Aspekt, wenn Sie Ihren Sprinter zum Wohnmobil ausbauen, ist die Nachhaltigkeit. Bevor Sie zum Beispiel nur den Einsatz von Batterien planen, können Sie den Stromverbrauch durch den möglichen Einsatz von Sonnenkollektoren senken. Mit Solarmodulen ist es auch möglich, tagsüber Sonnenenergie in Batterien zu speichern und diese zu einem späteren Zeitpunkt einzusetzen, wenn die Module selbst nicht genutzt werden können. Des Weiteren sollten Sie bei der Materialwahl den nachhaltigen Aspekt immer vor Augen haben und möglichst Werkstoffe verwenden, die auch umweltfreundlich sind.

Testfahrt und Optimierung

Bevor Sie Ihre große Reise starten, ist eine Testfahrt unumgänglich. Schließlich müssen Sie Ihren umgebauten Sprinter in der Praxis prüfen, ob er für mehrere Tage problemlos als Wohnmobil genutzt werden kann. Dabei sollten Sie die Wasser- und Stromversorgung sowie die Heizung testen. Falls sie anschließend eine Fehlfunktion feststellen, können Sie diese noch vor Ihrer geplanten Tour beheben. Letztendlich dürfen Sie die Testfahrt niemals außer Acht lassen, schließlich wollen Sie Urlaub machen, um sich zu entspannen.

Fazit

Wenn Sie Ihren Sprinter zum Wohnmobil ausbauen, sind viel Sorgfalt und Präzision obligatorisch. Jedes Detail ist wichtig, um sein Zuhause auf vier Rädern zu schaffen, das sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend ist. Letztendlich liegt es an Ihnen, welche Annehmlichkeiten, ob nun eine voll ausgestattete Küche, ein Badezimmer mit Dusche und WC oder die Integrierung eines Fernsehers, Sie für einen komfortablen Lebensstil benötigen.